Tirana

Nach einem angenehmen Flug landeten wir um 01:00 Uhr morgens am Flughafen von Tirana, wo schon unser Taxifahrer auf uns wartete. Um 02:00 erreichten wir unser Appartement mitten im Herzen der Stadt. Wir packten noch rasch unseren Koffer aus, dann schliefen wir bald ein.

Am nächsten Morgen besuchten wir zuerst einen Mobilfunkshop, um Sim-Karten für unsere Telefone zu besorgen. Das klappte sehr gut, die junge Verkäuferin war sehr hilfsbereit und erledigte die Installation der Karten für uns im Handumdrehen.

In einem gemütlichen Café bestellten wir bald darauf ein köstliches Frühstück und ließen die ersten Eindrücke dieser faszinierenden Stadt auf uns wirken.

Der erste Stopp unserer Besichtigungstour führte uns zum Skanderbeg Platz, dem pulsierenden Hauptplatz Tiranas.

Der Platz ist sehr weitläufig und von zahlreichen wichtigen Gebäuden wie der beeindruckenden Et’Kem Moschee aus dem 18. Jahrhundert  und dem Uhrturm, einem der Wahrzeichen der Stadt gesäumt. Im Zentrum erhebt sich die Reiterstatue von Skanderbeg, dem Nationalhelden Albaniens und Namensgeber des Platzes.

Zahlreiche Bänke laden unter schattigen Bäumen zum Verweilen ein.

Von einem Riesenrad, das sich direkt neben der Statue von Skanderbeg befindet, hat man einen wundervollen Blick über die Stadt.

Nur wenige Meter vom Skanderbeg Platz entfernt befindet sich der Bunker „Bunk Art II“, wo man tief in die bewegte Geschichte Albaniens eintauchen kann.

Hunderte Bunker dieser Art gibt es in ganz Albanien. Sie wurden während der Herrschaft des Diktators Enver Hoxhas gebaut.

Der ehemalige Atombunker beherbergt heute ein Museum, wo man Informationen zur Schreckensherrschaft eben jenes Diktators erhält.

Der Bunker mit seinen engen Gängen und kleinen Räumen ohne Tageslicht war beeindruckend und beklemmend zugleich.

Nach der ausführlichen Besichtigung machten wir uns auf den Weg zur Pyramide Tiranas, die früher ein Museum war und heute zu einem Kultur- und Technologiezentrum umgebaut wird.

Über zahlreiche Stufen konnte man verschiedene Plattformen auf der Pyramide erreichen. Schatten gab es keinen und der Aufstieg in der brütenden Sonne war anstrengend, oben wurden wir für die Mühen durch einen wundervollen Panoramablick aber mehr als entschädigt.

Vom Skanderbeg Platz nahmen wir anschließend den öffentlichen Bus zum zweiten bekannten Bunker Tiranas, dem Bunk Art I, der in einem Vorort der Stadt unter dem Berg Dajti zu finden ist.

Dabei handelt es sich um den Bunker der Staats – und Parteiführung. Auf fünf Etagen befinden sich 106 Räume. Allein die Ausmaße dieses enormen Bunkers ließen uns staunen.

Da waren ein komplett eingerichtetes Wohnzimmer und Schlafzimmer, man sah eine Küche, Essbereiche, sogar eine Schule.

Dieser Bunker war für ein den Umständen entsprechend recht komfortables Leben der politischen Elite des Landes gebaut und eingerichtet worden. Trotz aller Bequemlichkeit wirkte aber auch dieser Bunker beklemmend.

Nach dem Besuch von Bunk Art I marschierten wir zur Talstation des Daijti Express, einer Seilbahn, die die Besucher auf den Berg Dajti führt, wobei man während der ganzen Fahrt einen spektakulären Blick über die Stadt hat.

Oben angekommen kehrten wir im Panoramarestaurant ein, wo wir unseren Hunger mit Köstlichkeiten der albanischen Küche stillten.

Rund um die Bergstation befand sich ein wunderschöner Park mit duftenden, bunten Blumenbeeten, schattenspendenden Bäumen, ein plätschernder Springbrunnen trug zum romantischen Ambiente dieses friedlichen Ortes bei.

Das Beste aber war die atemberaubende Aussicht weit über die Dächer Tiranas hinaus.

Diesen Ort wollten wir eigentlich gar nicht mehr verlassen, trotzdem machten wir uns nach ca. zwei Stunden wieder auf den Weg in die Stadt.

Wir fuhren zuerst zurück in unser Appartement, wo wir uns ein wenig ausruhten und frisch machten, um uns anschließend ins Nachtleben von Tirana zu stürzen.

Im Licht der nun tiefer stehenden Sonne spazierten wir durch die wunderschönen Gassen der Stadt. In einem Park entdeckten wir ein dort aufgestelltes Originalteil der Berliner Mauer.

Als wir in Albanien waren, fand gerade die Fußball Europameisterschaft statt. Am Skandebeg Platz sahen wir uns daher in der dort errichteten Fanzone bei kühlen Getränken eines der Spiele an.

Anschließend fuhren wir eine Runde mit dem Riesenrad, das wir am Vormittag wegen der Hitze ausgelassen hatten.

Nun machte sich auch wieder der Hunger bemerkbar, weshalb wir uns auf den Weg zum Neuen Bazar machten, wo es aus zahlreichen Restaurants verführerisch duftete.

Nach einem wundervollen Abendessen flanierten wir noch durch die Gassen der Altstadt zur Festung Kalanja e Tiranes, wo sich heute eine alten Basaren nachempfundene Gegend mit zahlreichen Läden, Boutiquen, Restaurants, Bars und Cafés befindet.

Dort spielt sich abends das Leben ab. Wir gönnten uns noch zwei Cappuccini und köstliche Desserts, bevor wir uns schließlich auf den Rückweg zu unserem Appartement machten, wo wir bald tief und fest schliefen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir in einem gemütlichen Café nur wenige Meter von unserem Appartement entfert. Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von dieser Stadt, in die ich mich schon nach so kurzer Zeit hoffnungslos verliebt hatte.

Mit einem Taxi fuhren wir zum Flughafen, wo unser Mietauto, das wir für unseren bevorstehenden Roadrip gebucht hatten, schon bereit stand. Gespannt machten wir uns auf, dieses spannende Land weiter zu erkunden.

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