Neapel

Wir landeten nach einem sehr kurzen, entspannten Flug um 19:00 in Neapel. Da die Rezeption unseres Hotels nur bis 20:00 geöffnet war, entschieden wir uns, ein Taxi ins Zentrum zu nehmen.

Unsere gemütliche kleine Unterkunft befand sich mitten im Herzen der Stadt, nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof Piazza Garibaldi und der Metro entfernt.

Wir hatten ein kleines Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad und Balkon im 7. Stock gebucht. Der Ausblick über die Dächer Neapels war einfach ein Traum.

Nachdem wir ausgepackt hatten, machten wir uns auf die Suche nach etwas zu essen. Die empfohlene Pizzeria war so voll und unser Hunger so groß, dass wir nicht warten wollten. Darum setzten wir uns kurzentschlossen in eine Pizzeria auf der anderen Straßenseite, wo wir knusprige Pizza Margarita, eine würzige Pizza Quattro Stagioni und dazu eine Flasche tiefroten Wein bestellten. Das Essen war herrlich und wir bereuten es nicht, uns für dieses Lokal entschieden zu haben.

So gestärkt schlenderten wir anschließend durch die Spaccanapoli, eine Straße, die wie eine sehr schmale, gerade Linie durch Neapel verläuft und die Stadt - wie der Name schon sagt - in zwei Teile teilt.

Hier tobt das Leben, Menschen flanieren die Straße entlang, es gibt urige Bars, gemütliche Cafés, kleine Restaurants und bunte Souvenirläden. Wie überall in Italien, spielt sich auch in Neapel das Leben auf der Straße ab. Die Stimmung war wunderbar und wir genossen den lauen Abend in dieser aufregenden Stadt.

Ein wundervoller Tag in Neapel

Am nächsten Tag hatte ich Geburtstag. Wir standen recht früh auf, um den Tag zu nutzen, bevor die Mittagssonne die Stadt wieder in eine flirrende Hitze tauchen würde. Zuerst frühstückten wir in einer netten kleinen Bar in einer der zahlreichen kleinen Gassen der Altstadt. Dann begannen wir unseren Rundgang durch Neapel.

Dies war nicht unser erste Besuch in Neapel. Tatsächlich war ich schon in den 80er Jahren mit meiner Schwester dort gewesen und auch danach immer wieder.

Neapel ist keine klassisch schöne Stadt und es ist alles andere als Liebe auf den ersten Blick, was mich immer wieder dorthin zieht. Neapel ist laut, Neapel ist schmutzig, Neapel ist voller Autos und Mofas, die alle kreuz und quer fahren und dabei schon auch das eine oder andere Hupkonzert anstimmen.

Aber Neapel ist auch authentisch, die Menschen sind liebenswert und offen, das Lebensgefühl ist italienisch und der Tourismus spielt nur am Rande eine Rolle.

Natürlich gibt es auch die klassischen Sehenswürdigkeiten wie die Galeria Umberto I, die Altstadt vor allem um die Spaccanapoli und die Via San Gregorio Armeno, die Katakomben, zahlreiche Museen, interessante Kirchen und moderne Einkaufsstraßen.

Trotzdem kommen die meisten Touristen nur nach Neapel, um sofort nach Pompeji oder an die Amalfiküste weiterzureisen.

Das ist in meinen Augen ein großer Fehler, da die Stadt auf jeden Fall einen ausgedehnten Besuch wert ist.

Ich habe drei Besuche gebraucht (ja, auch ich hatte es nur auf die Ausgrabungen, den Vesuv und die Amalfiküste abgesehen), aber bei meinem vierten Besuch habe ich mich doch noch unsterblich verliebt.

Damals besuchte ich Neapel gemeinsam mit meinem Lebensgefährten und meinem Sohn. Wir hatten in Pompeji Quartier bezogen. Neapel besuchten wir überhaupt nur, da es an dem Tag zu bewölkt war, um unseren geplanten Vesuvbesuch zu realisieren. Darüber bin ich sehr froh. An diesem Tag wahrend der Karwoche 2016 habe ich mich doch noch unsterblich in diese lebhafte Stadt verliebt.

Da nun also der Besuch im Sommer 2023 nicht mein erster Besuch war, hatten wir auch nicht das Bedürfnis, alle Sehenswürdigkeiten der Stadt abzuklappern. Viel mehr tauchten wir ein in das bunten Treiben der Stadt und genossen das Dolce Vita und die Gastfreundschaft der Menschen.

Wie flanierten durch die Altstadt, schwammen sogar im Meer, aßen herrliche napoletanische Pizza und fuhren mit der Standseilbahn auf den Montesanto, um dort zu beobachten, wie die Sonne langsam die Hügel und Strände der Umgebung in ein sanftes, rotes Licht tauchte.

Ein wunderschöner Tag in Neapel ging so langsam dem Ende zu. Am nächsten Tag wollten wir die erste Fähre nach Capri nehmen, weswegen wir nicht zu spät schlafen gingen. Was wir auf Capri so erlebt haben und wie unsere Reise weiterging, erzähle ich euch auf den nächsten Seiten.

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