Capri

Die Überfahrt mit der Fähre war sehr angenehm. Auf dem Schiff gab es ein Bistro, das “Corneti”, Sandwiches und Kaffee zum Frühstück servierte. Wir verbrachten die ganze Überfahrt an Deck und beobachteten, wie Neapel immer kleiner wurde, während wir Capri immer näher kamen.

Es war ein traumhaft schöner Sommermorgen, noch war die Temperatur angenehm, was sich aber bald ändern sollte.

Sobald wir in Capris Marina Grande eingelaufen waren, besorgten wir uns Tickes für den Inselbus, mit dem wir nach einer längeren Wartezeit - Capri quillt im Sommer über mit Touristen - nach Anacapri weiterfuhren, wo wir in unserem Hotel eincheckten.

Dann spazierten wir erst einmal durch das wunderschöne Dorf mit seinen weißgetünchten Häusern. Dieser Ort strahlt trotz der vielen Besucher eine entspannte Ruhe aus, was einen schönen Kontrast zu seinem quirrligen Nachbarn Capri darstellt.

Schließlich erreichten wir die Station des Panorama Sessellifts, der seine Passagiere langsam den steilen Monte Solaro hinaufzieht, wobei man die ganze Zeit über den Ausblick über die atemberaubende Küste genießen kann.

Oben angekommen staunten wir über den Blick, der sich uns über die gesamte Insel bis hin zum Golf von Neapel bot. Die Aussicht von hier ist die schönste, die ich in meinem Leben jemals genießen durfte.

Im berühmten Restaurant “La Canzone del Cielo”, das auf dem höchsten Punkt Capris liegt, genossen wir einen Limocello Sprizt aus den Zitronen von Sorrent, die größer, süßer und saftiger sind, als alle davor probierten Zitronen. Dort oben auf dem Berg mit meinem Cocktail in der Hand überkam mich eine unglaubliche Ruhe und Zufriedenheit. Der ganze Stress des verganenen Arbeitsjahres, alle unnötigen Sorgen, die man immer wieder hat, waren verschwunden, als ob die Luft Italiens sie weggeweht hätte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit spazierten wir noch eine Runde von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, bevor wir wieder zurück nach Anacapri fuhren.

Mittlerweile war es früher Nachmittag und die Sonne brannte wieder unbarmherzig vom Himmel. Zeit für eine Abkühlung im Meer.

Wir nahmen den nächsten Bus in Richtung Leuchtturm, wo es eine kostenlose Badestelle gibt.

Das Bad im kühlen Meer war eine Wohltat. Der Strand war umgeben von Felsen, zwischen denen man durchschwimmen konnte und wo man auch für sich sein konnte. Diese Kulisse war atemberaubend schön. Ich bin sowieso eine Wasserratte und wollte das kühle Nass gar nicht mehr verlassen.

Trotzdem mussten wir dann irgendwann wieder weiterfahren.

Wir nahmen also den nächsten Bus zurück in die Stadt. Dort besorgten wir uns erst einmal im Supermarkt italienische Leckerbissen.

Nachdem wir uns im Hotel frisch gemacht und auf unserer Terrasse ein herrliches Mahl zu uns genommen hatten, machten wir uns auf den Weg, um die rote Sonne im Meer versinken zu sehen.

Mit dem nächsten Bus fuhren wir nach Capri Stadt, und schlenderten erst einmal durch die mondänen Gassen vorbei an den Schaufenstern der bekanntesten Luxusmarken. Welch ein Kontrast zum beschaulichen Anacapri mit seinen kleinen, feinen Boutiquen.

Als es zu dämmern begann, suchten wir uns einen schönen Platz, um den wohl meistbesungenen Sonnenuntergang endlich einmal live zu sehen. Das war tatsächlich ein außergewöhnliches Erlebnis!

Den Abend ließen wir auf der Piazzetta bei einem weiteren Limoncello Spritz ausklingen. Die Stimmung war einzigartig. Das Stimmengewirr der vielen Menschen, die durch die Stadt flanierten gemischt mit den typischen Geräuschen einer italienischen Sommernacht. Das sind Momente, die sich für immer ins Gedächtnis brennen.

Eine atemberaubende Schifffahrt mit Badestopp

Am nächsten Morgen wachten wir sehr entspannt und glücklich auf. Das Frühstück im großen Garten unseres Hotels war reichlich, abwechslungsreich und absolut köstlich. Angereichert wurde es mit einer netten Unterhaltung mit den Besitzern des Hotels. Es sind diese unplanbaren Begegnungen mit den Menschen, die man im Urlaub trifft, mit denen man sich austauscht, die das Reisen so wertvoll machen und das eigene Leben so unheimlich bereichern.

Nachdem wir ausgecheckt hatten und mit dem Bus zurück nach Marina Grande gefahren waren, war es Zeit für mein persönliches Highlight der Reise: mein Geburtstagsgeschenk. Es handelte sich dabei um eine Inselrundfahrt mit einem Boot, unterwegs würde es mehrere Badestopps geben. Für mich gibt es nichts Schöneres, als Zeit auf dem und im Wasser zu verbringen.

Das Boot verließ pünktlich den Hafen. Außer uns waren noch etwa 25 andere Gäste an Bord. Unser sympathischer Kapitän versorgte uns unterwegs mit zahlreichen Fakten über Capri und auch die eine oder andere Anekdote gab er zum Besten. Wir sahen smaragdfarben schimmernde Grotten, den “Felsen der Liebenden”, fuhren an der berühmten “blauen Grotte” vorbei und schwammen mehrmals im offenen Meer mit Blick auf diese einzigartige Insel mitten im azurblauen Meer.

Nach etwas mehr als zwei Stunden und einer Runde um die Insel ging die Fahrt dann leider zu Ende.

Im Hafen gönnten wir uns noch einen Cappuccino, bevor wir uns glücklich aber auch sehr müde auf den Weg zu der Fähre machten, mit der wir nach Sorrent weiterfahren würden.

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