Auf dem Krippenstein

Am Samstag hatten wir immer nur vormittags Therapie, heute sogar nur bis 10:30.

Direkt im Anschluss fuhren wir los in Richtung Dachstein. Die Tickets für die Seilbahn und den Eintritt in zwei Höhlen hatten wir schon im Vorfeld gekauft, was sich als gut erwies, da die Einzelpreise den Preis unseres Kombitickets weit überstiegen.

Zuerst ging es mit einer Seilbahn auf die Mittelstation. Von dort führt ein Wanderweg in etwa 20 Minuten zur Rieseneishöhle.

Schon die Wanderung war ein absoluter Genuss. Immer höher hinauf führte der Weg, dabei genossen wir immer wieder einen traumhaften Blick über die umgebende Bergwelt und den Hallstätter See.

Bis nach Hallstatt schweifte unser Blick. Das Wetter war wieder einmal ein absoluter Traum

Die Sonne strahlte vom Himmel, kein Wölkchen zeigte sich. Ein leichter Wind machte die Hitze erträglich. Die Höhe tat ihr Übriges dazu.

Die Wanderung war einfach wunderschön.

Immer wieder blieben wir stehen, um die Aussicht zu genießen und Fotos zu machen.

Gut 20 Minuten später erreichten wir die Höhle.

Dort mussten wir weitere 20 Minuten auf die nächste Führung warten. Dann ging es endlich los.

Wir betraten zuerst einen großen Raum, wo einst Bären überwintert hatten. Hier war auch ein Bär ausgestellt, der eindrucksvoll brummte – was tut man nicht alles, um Touristen zu unterhalten.

Weiter ging es in die eigentliche Eishöhle, wo jetzt im Sommer eine Temperatur von -2Grad Celsius herrschte. In unserer Sommerkleidung war uns trotz der mitgebrachten Pullover und Jacken schon recht kalt.

Meterhoch bedeckt Eis diese Höhle, gewachsen im Lauf von so vielen Jahren, wie wir sie uns nicht wirklich vorstellen können.

Bunte Lichtspiele sollen das Ganze noch eindrucksvoller wirken lassen – aber braucht man das wirklich? Ich persönlich finde Naturbelassenes immer schöner als künstliche Effekte – aber bitte, jedem das Seine.

Beeindruckend war die Höhle allemal, mit oder ohne Special Effects.

Wir wanderten weiter über zahlreiche Stufen mal bergauf, mal bergab. Immer wieder erblickten wir dabei die Eismassen und bizarre Eisformationen.

Zuletzt betraten wir einen weitern großen Raum, an dessen Ende wir eine Hängebrücke überqueren konnten – für Ängstliche gab es einen Alternativweg.

Als ich nach unten blickte, erschauderte ich kurz. Viele Meter ging es hier in die Tiefe. Damit hatte ich nicht gerechnet. Dies war der absolut spektakulärste Teil der Höhle.

Insgesamt 50 Minuten dauerte die Führung. Dann sahen wir endlich wieder Tageslicht und konnten unsere kalten Knochen von der Sonne wärmen lassen.

Der Rückweg war ähnlich spektakulär, wie es der Weg nach oben gewesen war.

Wieder genossen wir den wunderbaren Ausblick.

Von der Mittelstation führte ein weiterer Wanderweg zur Mammuthöhle.

Auch hier waren wir ca. 20 Minuten unterwegs, diesmal war der Weg aber weniger steil, fast schon flach.

Immer wieder sahen wir Tafeln, auf denen die Erdzeitalter eingraviert waren. So spazierten wir vom Kambrium bis ins Quartär und in die Gegenwart, wo wir den Eingang zur Höhle erreichten.

Es war eine interessante Reise durch die Zeit.

Auch hier hatten wir unterwegs immer wieder einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung.

Es war absolut phänomenal.

Diesmal mussten wir nicht lange auf die Führung warten.

Diese Höhle begeisterte mich viel mehr als die Eishöhle es hatte.

Zu Beginn erzählte uns unser Führer, wie die Alpen und die darin befindlichen Höhlen im Lauf von hunderten Millionen Jahren entstanden sind. Er hatte die seltene Gabe, dies sehr anschaulich zu erklären. Dieser Mann liebte seinen Job, das merkte man.

Er sprach von Kontinentaldrift, von tektonischen Verschiebungen, dem sich Auffalten der Gesteinsschichten und vielem mehr. Wir erfuhren, wie die einzelnen Schichten entstanden waren und wie die Höhle zu ihrer markanten Färbung kommt.

Wieder stiegen wir zuerst über zahllose Stufen hinauf.

Dabei durchquerten wir sogar einen Canyon. Hier ging es steil bergauf, der Durchgang war schmal, auf beiden Seiten spürten wir die Wände an unseren Schultern. Es war absolut spektakulär.

Im Anschluss gingen wir wieder bergab.

Schließlich erreichten wir wieder die Stelle, wo wir die Höhle betreten hatten.

Auch diese Führung dauerte etwa 50 Minuten, kam aber gänzlich ohne Spezialeffekte aus. Die Höhle alleine war schon spektakulär genug und wirkte, wie sie war, ganz für sich alleine. Weniger ist eben sehr oft mehr.

Diese Tour kann ich wirklich jedem empfehlen, der auch nur ein geringes Interesse an der Geschichte unserer Erde hat.

Für den Rückweg brauchten wir diesmal nur etwa 10 Minuten.

Nach einer kurzen Trinkpause nahmen wir die nächste Gondel hinauf zum Gipfel.

Die Bahn auf den Krippenstein ist die höchste des Salzkammerguts und führt auf eine Höhe von 2100 Metern hinauf.

Oben angekommen bot sich uns ein komplett anderes Panorama als in der Mittelstation.

Rund um uns sahen wir die Gipfel der anderen Berge des Dachsteinmassivs. Die Aussicht war spektakulär – Gletscher glitzerten im Licht der Sonne, eine weite Fernsicht eröffnete sich uns.

Von hier aus wanderten wir zu den „5 Fingers“, einem Aussichtspunkt, der aus fünf schmalen Plattformen besteht, auf denen man quasi über der Erde schwebt. Diese ragen wie fünf Finger hinaus, daher der Name.

Der Weg dorthin war schon spektakulär, die Aussicht atemberaubend.

Anfangs führte er leicht bergauf, dann kam ein ebenes Stück, dann ging es relativ steil bergab und zuletzt verlief der Weg wieder relativ eben.

Unterwegs gibt es zahlreiche Bänke, die zum Verweilen einladen.

Die Luft hier oben ist schon recht dünn. Das merkt man auch, sobald der Weg etwas anstrengender wird.

Das Panorama ist aber auf jeden Fall jede Anstrengung wert. Nie zuvor hatte ich so etwas Großartiges gesehen.

Schließlich erreichten wir die 5 Finger.

Obwohl ich keine Höhenangst habe, kostete es mich doch etwas Überwindung diese „Finger“ zu betreten, die hier auf 2100 Metern Höhe über dem Hallstätter See schweben.

Der Blick nach unten ist atemberaubend. Der See wirkt fast wie ein kleiner Teich, wie Miniaturen sehen die Häuser von Hallstatt aus. Menschen oder Autos nimmt man aus dieser Höhe nicht mehr wahr.

Ich trat schließlich auf jeden einzelnen der fünf Finger hinaus und genoss den wunderbaren Blick in die Tiefe.

Schließlich kehrten wir auf demselben Weg zurück, auf dem wir gekommen waren. Der Rückweg war anstrengender, da er mehr bergauf ging. Die Bänke waren daher mehr als willkommen für eine Rast.

Die Sonne stand nun schon etwas tiefer, was die Gipfel in ein fast mystisches Licht tauchte.

In der Raststation „Lodge“ gönnten wir uns ein sehr spätes Mittagessen – es war zu der Zeit bereits 17:00.

Die Lodge ist ein sehr urig wirkendes Restaurant, wo man auch übernachten kann, das aber mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet ist.

Das Essen schmeckte himmlisch, dabei überblickten wir von unserem Tisch aus die gesamte Bergwelt. Es war spektakulär anzusehen.

Es fiel uns schwer, uns von diesem Anblick wieder loszureißen. Da aber um 18:00 bereits die letzte Gondel fuhr, mussten wir uns doch etwas sputen.

Weniger als 20 Minuten später erreichten wir wieder die Talstation. Von hier war es nicht weit in die weltberühmte Stadt Hallstatt.

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