Liebe auf den ersten Blick

Anreise mit der Bahn

Es war sehr früh am Morgen als unser Zug langsam in den Bahnhof von Nong Khai einfuhr. Geschlafen hatten wir in diesem Nachtzug von Bangkok an die laotische Grenze kaum, was aber nicht an der Bequemlichkeit des Zuges lag – tatsächlich war der Schlafwagen 1. Klasse sehr viel bequemer, als es der Preis von nur 50 Euro pro Person vermuten hätte lassen. Wir hatten einfach nach dem langen Flug und der Zeitverschiebung von sechs Stunden den Jetlag noch nicht überwunden.

Am Vorabend waren wir von der sehr neuen, sehr modernen Bang Sue Station losgefahren. Dort hatten wir noch wunderbar gegessen und uns auch Reiseproviant besorgt. Dies stellte sich als unnötig heraus, da der Zug über einen Speisewagen verfügte.

Wir sind beide große Fans von Bahnreisen, darum hatten wir uns diese Form der Anreise einer Busfahrt oder einem Flug vorgezogen. Der Flug wäre zwar schneller gewesen, der Bus billiger, aber der Nachtzug erschien uns die spannendste Variante.

Das Abteil bestach durch Bequemlichkeit. Es war klein, wie in Zügen üblich, wir hatten aber neben der Sitzbank, die zu einem Bett umfunktioniert werden konnte – ein zweites Bett konnte man von oben herunterklappen – genug Platz, um unser Gepäck zu verstauen. Am Ende des Wagons gab es mehrere sehr saubere Toiletten und eine ebenso saubere, moderne Dusche.

Die Zugfahrt war einfach ein Traum und verging wie im Flug. In Nong Khai angekommen, fuhren die meisten Reisenden mit Tuktuks, deren Fahrer schon in diesen frühen Stunden um Fahrgäste wetteiferten, zur Grenze. Als echte Eisenbahnfans beschlossen wir aber den Zug nach Laos zu nehmen.

Bereits am Bahnhof reisten wir aus Thailand aus. Schon bald nachdem wir den Zug bestiegen hatten, ratterten die alten Wagons los in Richtung Laos. Die Fahrt über die Friendship Bridge war im Licht der aufgehenden Sonne wahrlich einzigartig.

In Laos angekommen, kauften wir zuerst das Visum, das ca. 30 Euro kostete. Dieser Prozess dauerte etwa 20 Minuten. Danach gabs dann noch einen Kaffee. Die Müdigkeit mischte sich mit gespannter Aufregung – ein neues Land lag vor uns, von dem wir bis vor wenigen Monaten noch kaum etwas gewusst hatten.


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Vientiane