Kreuzfahrt auf dem Mekong
unser Boot
Luang Prabang lag noch in tiefster Dunkelheit, als uns ein Tuktuk zum Hafen brachte. Trotz der frühen Stunde herrschte schon reges Treiben auf den Straßen – das „Giving oft the alms“ war in vollem Gange, wobei Mönche in ihren leuchtend orangen Roben durch die Stadt ziehen und Lebensmittelspenden von der Bevölkerung entgegennehmen. Ein beindruckendes Spektakel.
Sonnenaufgang
An Bord angekommen, erhielten wir ein ausgezeichnetes Frühstück. Dann lernten wir unseren Reiseleiter und die 12 Mitreisenden kennen, die aus den verschiedensten Ländern stammten.
üppiges Frühstück
Unser Boot war ein wunderschön restauriertes Langboot, das allen erdenklichen Komfort bot. Es gab Tische mit bequemen Bänken, an denen gegessen werden konnte, im hinteren und vorderen Bereich hatten wir die Möglichkeit, es uns auf Bänken bequem zu machen.
Getränke und Snacks konnten an der Bar jederzeit käuflich erworben werden, Kaffee stand während der ganzen Fahrt kostenfrei zur Verfügung.
Wir hatte die Reise über „Shompoo Cruises“ gebucht, die ich nur wärmstens empfehlen kann.
Während das Boot langsam den Fluss hinabfuhr, lehnten wir uns entspannt zurück und genossen die eindrucksvolle Landschaft, die sich entlang des mächtigen Mekong erstreckte.
Unser erster Halt war die Pak-Ou Höhle, die über dem Mekong in einer Felswand liegt. Dort kann man hunderte Buddha Statuen bewundern. Die Stimmung war fast mystisch.
Weiter ging die Fahrt entlang über den Fluss. Mittags wurden wir mit fabelhafter laotischer Küche verwöhnt – es gab Fleisch, Reis, Gemüse und verschiedenste Früchte – ein Fest der Sinne.
Während der Fahrt erzählte uns unser Reiseleiter mehr über die traurige Geschichte des Landes. Während des Vietnamkriegs war Laos das am meisten bombardierte Land der Geschichte, noch heute stellen Blindgänger eine Gefahr für die Menschen dar. Vor allem spielende Kinder sind nach wie vor oft die Opfer. Unser Reiseleiter zeigte uns zahlreiche Bilder, die uns ein Bild der Zerstörung zeigten und ein völlig anderes Laos kennenlernen ließen, als das bisher gekannte.
Am späten Nachmittag legten wir in Pakbeng, einer malerischen Siedlung am Ufer des Mekong an. Von einem Tuktuk wurden wir zu unserem wunderschönen Hotel gebracht.
Da wir schon sehr hungrig waren, besuchten wir zuerst das Restaurant unseres Hotels. Von der Terasse hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den Mekong, über dem gerade die Sonne unterging. Die Szenerie wirkte fast wie gemalt.
Obwohl es nach dem Essen bereits dunkel war, wollten wir uns noch im Pool abkühlen. Zu dieser späten Stunde waren wir die Einzigen dort.
Die Erfrischung tat so unglaublich gut und war der perfekte Abschluss eines spannenden Tages. Müde und glücklich fielen wir bald in einen tiefen Schlaf.
Am nächsten Morgen bekamen wir vom Hotel ein Frühstückspaket und wurden kurz vor 6 Uhr von einem Tuktut abgeholt. Bereits 15 Minuten später waren wir wieder auf unserem Boot und genossen die Stimmung am Fluss zu dieser frühen Stunde.
Wir suchten uns ein gemütliches Plätzchen im vorderen Teil des Bootes, von wo wir einen wunderschönen Panoramablick hatten.
Nach etwa zwei Stunden Fahrt legten wir in einem Dorf an, wo wir einen Einblick in das traditionelle Leben der Menschen am Mekong gewannen. Freundlich wurden wir von den Einheimischen, darunter zahlreiche Kinder begrüßt.
Wir spazierten durch das Dorf, dessen Häuser auf Stelzen gebaut sind, um die Häuser während der Regenzeit vor Überschwemmungen zu schützen.
In dem Dorf gab es weder fließendes Wasser noch Strom. Nutztiere bewegten sich frei zwischen den Menschen. Obwohl die Menschen hier mit sehr wenig Besitz auskommen müssen, wirkten sie doch zufrieden. Kinder spielten barfuß im Sand, alles wirkte sehr friedlich.
Ich finde es immer wieder sehr spannend, einen Einblick in das Leben von Menschen zu gewinnen, die ein ganz anderes Leben führen als wir. Man erkennt, dass unser Leben nicht selbstverständlich ist, dass es reiner Zufall ist wo und unter welchen Umständen wir geboren werden.
Mittags bekamen wir wieder ein herrliches Essen an Bord.
Nach dem Essen packte einer der Mitreisenden seine Gitarre aus und begann, zu spielen und zu singen. Bald stimmten alle ein. 12 Menschen aus fünf verschiedenen Ländern sangen gemeinsam alte Klassiker. Nichts verbindet so sehr wie Musik. Die Stimmung an Bord war magisch.
Schließlich gab auch noch unser Reiseleiter ein laotisches Volkslied zum besten. Es war großartig.
Während die Sonne langsam tiefer sank, hieß es Abschied vom Mekong und damit auch von Laos nehmen.
Gegen 17:00 legte das Boot schließlich an. Mit einem Kleinbus wurden wir zur Grenze gebracht und waren kurz später aus Laos aus- und in Thailand wieder eingereist. Irgendwie ging das alles nun viel zu schnell.
Bald waren wir in unserem wunderschönen Hotel in Chiang Kong. Das es schon recht spät war, kühlten wir uns erst einmal im Pool ab, dann machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant.
Wir spazierten die hübsche Promenade am Mekong entlang, fanden aber kein einziges Restaurant, wo wir um diese Zeit noch einen Platz bekommen hätten.
Darum kehrten wir zum Hotel zurück und aßen dort zu Abend.
Am nächsten Morgen genossen wir ein letztes Mal ein herrliches, ausgiebiges Frühstücksbuffet. Von der Terrasse des Hotels, auf der das Frühstück serviert wurde, hatten wir einen herrlichen Blick über den Mekong und konnten so einen allerletzten Blick auf Laos werfen.
Nach einem entspannten Vormittag am Pool, machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof.
Dort besorgten wir noch Kaffee und Proviant für die fast dreistündige Busfahrt.
Um 15:00 schließlich verließ unser recht abenteuerlich wirkender Bus Ciang Kong. Durch das wunderschöne Thailand ging es nach Chiang Rai.
Die Busfahrt verlief wider Erwarten sehr angenehm. Wir waren so in die malerische Landschaft vertieft, dass wir gar nicht merkten, wie schnell die Zeit verging.
In Chang Rai nahmen wir ein Tuktuk zum Flughafen, wo gegen 23:00 unser Thai Smile Flug nach Bangkok abhob. Dies war einer der besten Flüge meines Lebens. Jede von uns hatte eine ganze Reihe für sich, es gab Getränke und Snacks.
Schon kurz später landeten wir in Bangkok, wo wir die letzte Nacht in einem Flughafenhotel verbrachten
Da das Hotel über eine wunderschöne Poollandschaft verfügte, beschlossen wir vor unserem Flug noch eine Runde zu schwimmen. Es war herrlich.
Dann ging es auch schon zum Flughafen, wo wir knapp drei Stunden später unsere fast 14-stündige Heimreise mit Zwischenlandung in Zürich antraten. Eine Reise voller Abenteuer, einzigartiger Erfahrung und unvergessener Momente war zu Ende. Doch ich wusste, dass es mich für den Rest meines Lebens immer wieder nach Südostasien ziehen würde.