Freistadt
Auch heute würden meine Schwester und ich wieder auf unsere kleine Nichte aufpassen. Natürlich wollten wir wieder mit ihr Bahnfahren. Wir beschlossen daher Freistadt einen Besuch abzustatten.
Als Kinder hatten wir oft gemeinsam mit unseren Eltern die Weihnachtsferien dort verbracht und in unseren Teenagerjahren waren wir zu Ostern da. Ich selbst war zuletzt 2009 mit meinem damaligen Lebensgefährten und meinem Sohn in Freistadt, meine Schwester war seit 1983 nicht mehr dort gewesen. Beide waren wir neugierig, wie sehr sich die Stadt wohl verändert hatte.
Mit der Bahn fuhren wir bis Linz, wo wir in einen Bus umstiegen. Freistadt ist eine Stadt im Mühlviertel. Sie beeindruckt vor allem durch ihre wunderschöne mittelalterliche Architektur.
Wir beschlossen zuerst eine Runde durch den Stadtgraben zu gehen. Die einstige Befestigungsanlage dient heute als Naherholungsgebiet, wo ein wunderschöner Parkt angelegt wurde durch den sich romantisch ein Bächlein schlängelt.
Auch an Kinder wurde gedacht und ein hübscher Spielplatz angelegt, den die Kleien gerne nutzte.
Bemerkenswert ist auch der Planetenwanderweg. Hier sind die Planeten wie auch die Entfernungen zwischen ihnen maßstabgetreu nachgebaut. Der Weg beginnt in Freistadt und endet in Sandl. Leider hatten wir nicht genug Zeit für den ganzen Weg, irgendwann möchte ich das aber gerne nachholen.
Schließlich machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Diese ist von einer perfekt erhaltenen Stadtmauer umgeben. Mehrere Stadttore gewähren Zutritt. Die bedeutendsten sind wohl das Linzertor aus dem 13. Jahrhundert und das Böhmertor.
Wir schlenderten gemütlich durch die engen Gassen der wunderschönen Altstadt. Immer wieder trafen wir dabei auch auf alte Wehrtürme und kunstvoll verzierte Tore.
Bald erreichten wir den Hauptplatz, der bereits im 13. Jahrhundert angelegt wurde. Am oberen Ende des Platzes steht die Stadtpfarrkirche, ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert.
Im Zentrum des Hauptplatzes befindet sich ein barocker Brunnen mit einer Marienstatue aus dem 17. Jahrhundert.
Zwischendurch kehrten wir zuerst in der Schlosstaverne, später im Ratsherrenkeller ein. Beide Lokale kannten wir aus unserer Kindheit. Hier hatten wir oft mit unseren Eltern gegessen.
Innen wurden beide Gaststätten seither renoviert, außen waren sie weitgehen unverändert.Wir bestellten einige kleinere Imbisse als Mittagessen, Getränke und natürlich Kaffee. Später kauften wir der kleinen Maus noch ein heißersehntes Eis.
Nach einer weiteren Runde durch die herbstliche Stadt war es schließlich Zeit, den Heimweg anzutreten.
Wir spazierten noch einmal entlang der Stadtmauer zur Bushaltestelle. Wenige Stunden später waren wir wieder zuhause voller neuer Eindrücke und wieder erwachter Kindheitserinnerungen.