Asparn/Zaya
Ich war als Kind zum ersten Mal im Urgeschichtemuseum in Asparn – offizielle MAMUZ Schloss Asparn/Zaya - , das bereits in den 70er Jahren in Betrieb genommen wurde. Danach war ich auch mit meinem Sohn einmal dort, als er noch ein kleines Kind war.
Jetzt, viele Jahre später war es wieder soweit. Wir erreichten das Museum am späten Vormittag und besuchten zuerst das großzügig angelegte Freigelände hinter dem Schloss.
Eine Reise durch die Epochen
Dort kann man sich auf eine Reise durch die Siedlungsgeschichte der Gegend begeben. Dazu sind sehr anschaulich zahlreiche Gebäude originalgetreu basierend auf archäologischen Funden und Ausgrabungen nachgebaut worden. Außerdem bekommt man einen guten Eindruck vom Handwerk und Alltagsleben der Menschen dieser Epochen.
Die Altsteinzeit
Der Rundgang beginnt chronologisch in der Altsteinzeit.
Dort kann man ein typisches Zelt aus der Zeit besichtigen, außerdem sieht man eine Feuerstelle und verschiedene Felle, die als Kleidung verwendet wurden.
Es ist faszinierend, mit wie wenig die Menschen damals ausgekommen sind.
Die Jungsteinzeit
Im Bereich Jungsteinzeit befindet sich ein Langhaus, in dem vermutlich bis zu 15 Personen gemeinsam gelebt haben. Hinter dem Haus liegt ein Getreidefeld, wo heute originalgetreu Getreide angebaut wird.
Auch eine Brotbackhütte bekommt man zu sehen. An manchen Tagen wird sogar Brot gebacken.
Das Langhaus ist innen in verschiedene Bereiche, ähnlich unseren heutigen Zimmern, unterteilt.
Während einige Räume für das Handwerk genutzt wurden, waren andere zum Wohnen und Schlafen vorgesehen.
Die Bronzezeit
Die Bronzezeit wird durch zwei sehr interessante Wohnhäuser und eine Bronzegießerei dargestellt.
Daneben findet man Pflanzen, die es tatsächlich damals auch schon gab. Hier spürt man, dass die Menschen zu dieser Zeit bereits sesshaft waren.
Alles ist massiver gebaut als davor, es gibt Möbelstücke – man hat es sich bequem gemacht.
Die Eisenzeit
In der Eisenzeit waren die einzelnen Bereiche des Lebens deutlicher voneinander getrennt.
Wir sahen eine Schmiede, eine Brotbackhütte, Wohnhäuser.
Ein keltisches Heiligtum gibt Auskunft darüber, dass in der Eisenzeit Religion eine wichtige Rolle spielte.
Das Frühmittelalter
Der letzte dargestellte Bereich ist das Frühmittelalter. Im Zentrum befindet sich eine wunderschöne Kapelle – das Christentum war damals bereits weit verbreitet.
Mehrere einfache Holzbauten kennzeichnen ebenfalls diese Epoche.
Außerdem befindet sich in diesem Abschnitt eine Feuerstelle mit Baumstämmen, die als Sitzgelegenheiten dienen drumherum. Dort kann man sich gemütlich niederlassen.
Wer es gerne etwas bequemer mag, für den ist das Café im Bereich des Hintereingangs zum Schloss sicher die bessere Wahl.
Dort kann man auch zwei lebensgroße Mammuts besichtigen, die nicht nur Kinder begeistern.
Museumsrundgang durch die Menschheitsgeschichte
Nach einer kurzen Rast im Café und einem kleinen Imbiss, besuchten wir das Museum im Inneren des Schlosses.
Auf drei Etagen sieht man zahlreiche Ausgrabungstücke aus 40000 Jahren, die einen spannenden Einblick in das Alltagsleben, Handwerk und Kultur längst vergangener Zeiten geben.
3. Stock: Steinzeit
Der Rundgang beginnt im 3. Stock mit der Steinzeit, wo viele spannende Werkzeuge Waffen und sogar eine Knochenflöte ausgestellt sind.
Auf Schautafeln erfährt man viel über die Menschen dieser Epochen, die Anfangs noch Jäger und Sammler waren, sich aber im Lauf von tausenden von Jahren zu sesshaften Bauernvölkern weiterentwickelt haben.
2. Stock: Metallzeiten
Weiter geht’s in die Bronze- und Eisenzeit.
Wieder sieht der Besucher zahlreiche Gegenstände aus dieser Zeit.
Die Erzeugung und Verarbeitung von Bronze und Eisenspielt hier natürlich eine große Rolle. Die Entdeckung der Metalle veränderte die Menschheit nachhaltig.
1.Stock: Schriftzeiten
Hier kann man Ausstellungsstücke aus den Schriftzeiten besichtigen. Gleich im ersten Raum wird das eindrücklich durch zahlreiche überdimensionale Bücher dargestellt.
Die Ausstellung widmet sich in diesem Stockwerk dem Einfluss der Schrift auf die Menschen und deren kulturelle Entwicklung.
Auf allen drei Etagen befinden sich auch immer wieder interaktive Stationen, die nicht nur Kindern diese längst vergangenen Epochen veranschaulichen.
Am Ende der Besichtigung durfte natürlich ein Besuch in dem Souvenirladen im Erdgeschoss nicht fehlten.
Dort findet man interessante Bücher zu verschiedenen Epochen der Geschichte aber auch allerlei Mitbringsel und Erinnerungsstücke. Ich habe mir ein Lederarmband gekauft.