Tag 5: Die Inselmitte
Nach dem Frühstück fuhren wir direkt wieder los. Heute wollten wir die Mitte der Insel erkunden.
Zuerst ging es zum Museo del queso majorero, einem Käsemuseum, das sich auf einem weitläufigen Areal in einer wunderschön restaurierten Finca befindet.
Hier erfährt man alles Wissenswerte über die Herstellung von Käse. Man lernt verschiedene Rassen von Ziegen kennen – ich hatte keine Ahnung, dass es so viele gibt – und kann sich sogar an einer Plastikkuh im Melken versuchen.
Man erfährt, welche Käsesorten auf Fuerteventura produziert werden und wie sich diese unterscheiden. Neben Schautafeln sind dazu auch unterschiedliche Modelle ausgestellt.
Ein Bereich ist der Flora und Fauna der Insel gewidmet. Moderne Touchscreens und Videoclips runden das interaktive Erlebnis ab.
Auch ein alter Greißlerladen kann besichtigt werden und man sieht Tongefäße, die früher der Herstellung von Käse dienten.
Auf dem Gelände gibt es außerdem eine Mühle, die man innen erkunden und nach oben steigen kann. Von hier hat man einen hübschen Blick auf das ganze Areal.
Dem Museum ist auch ein Kakteengarten angeschlossen, mache der Pflanzen sind mehrere Meter hoch. Die Formenvielfalt ist beeindruckend. Wir verschwanden fast zwischen diesen Riesen.
Auf dem Areal gibt es ein kleines Restaurant, wo man verschiedene Käsesorten verkosten kann – für Käseliebhaber ein Muss.
Weiter ging die Fahrt nach Puertito de los Molinos an der Westküste der Insel. Dieses kleine, romantische Fischerdorf besteht nur aus wenigen Häusern.
Umgeben ist es von schroffen Felsen, an denen sich die Wellen des aufgewühlten Meeres brechen
Von hier aus kann man die beeindruckende Küste entlang wandern, immer wieder ergeben sich dabei Blicke auf die schroffen Felsen.
Unser nächstes Ziel war die ehemalige Inselhauptstadt Betancuria.
Dieses Dorf im Zentrum der Insel gilt als das schönste Fuerteventuras. Ich war bei meinem ersten Besuch Ende der 1990er Jahre auch schon hier und verliebte mich damals in den romantischen Ort. Diesmal war ich, ehrlich gesagt, eher enttäuscht.
Ja, Betancuria ist wunderschön. Leider wird das Dorf aber auch dementsprechend vermarktet.
Authentisch ist hier nichts mehr. Alle Gebäude wurden wunderschön renoviert, die schönsten Pflanzen blühen am Wegesrand. Das Kopfsteinpflaster verleiht dem Ort ein besonders romantisches Flair.
Die Kehrseite ist aber, dass das Dorf heute von Touristen überlaufen ist.
Einheimische findet man nur noch im Dienstleistungssektor.
Unzählige oft sehr noble Restaurants sind trotz ihrer Größe gut gefüllt.
Man hat einfach ständig den Eindruck, dass viel zu viele Menschen dem Ort nicht wirklich guttun. Die Beschaulichkeit ist verloren gegangen und das ist schade.
Aber wie gesagt, Betancuria ist wunderschön und wer sich bewusst ist, dass er hier spanisches Alltagsleben vergeblich sucht, wird von dem schmucken Dorf sicher begeistert sein.
Mir hat der kleine Platz mit dem Springbrunnen besonders gut gefallen. Auch die weiße Kirche mit ihrem hübschen Innenhof wirkt sehr ruhig und beschaulich. In zahlreichen Souvenirläden bekommt man alles, was das Herz begehrt.
Betancuria sollte man heute wohl eher als Museumsdorf betrachten. Man bekommt einen guten Eindruck, wie das Leben sich in dieser traditionell sehr landwirtschaftlich geprägten Gegend früher abgespielt hat.
Wir schlenderten lange durch die Gassen des Dorfes. Leider begann es dann heftig zu regnen, sodass wir ins Auto flüchteten und weiter zum Aussichtspunkt Barranco De Las Penitas fuhren. Von dort hat man einen beeindruckenden Ausblick auf mehrere Gipfel der Umgebung. Leider hingen noch immer dunkle Wolken am Himmel.
Nicht weit davon entfernt erreichten wir einen weiteren Aussichtspunkt – den Mirador del Risco de las Penas. Mittlerweile hatte sich das Wetter gebessert, sodass wir hier einen besseren Ausblick hatten.
Kurze Zeit später erreichten wir Pajara. Das Dorf liegt etwa 10 km von der Küste entfernt in einem Tal umgeben von Bergen.
Anders als in Betancuria wirkte hier wieder alles echt und authentisch. Die typisch kanarische Architektur ist bezaubernd.
Hübsche Steinhäuser und weiß getünchte Häuser prägen das Ortsbild. Unter ausladenden Bäumen kann man gut eine Pause einlegen.
Viele duftende in allen möglichen Farben blühende Pflanzen runden das Bild ab. Besonders sehenswert ist die romantische Pfarrkirche.
Wir schlenderten zuerst durch die kopfsteingepflasterten Gassen des Dorfes und genossen die Ruhe. Später bestellten wir in einer gemütlichen Bar Café con Leche. Im Park legten wir eine weitere kurze Rast ein und ließen die wunderschöne Landschaft auf uns wirken.
Mittlerweile war es wieder einmal spät geworden und Zeit ins Hotel zurückzukehren.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, waren wir schon richtig hungrig. Das Abendessen war wie immer ein Traum. Den Abend ließen wir an der Hotelbar ausklingen, wo an diesem Abend Livemusik gespielt wurde.