Kep
Bereits eine halbe Stunde nachdem wir Kampot verlassen hatten, erreichten wir unser Hotel in Kep, das alle unsere Erwartungen übertraf. Das Hotel liegt direkt an der Strandpromenade, nur die Straße trennt es vom Strand. Die Rezeption, das Restaurant und die Gemeinschaftsbereiche sind in offener Bauweise gestaltet, was bei der Hitze sehr angenehm ist.
Unsere Zimmer befanden sich im 1. Stock und waren angenehm groß, sauber und verfügten über einen wie immer sehr willkommenen Kühlschrank.
Auf der selben Ebene befand sich der wunderschöne Pool, der aus zwei Becken auf zwei Etagen bestand. Wir hatten das Paradies gefunden.
Der große Hauptpool befand sich auf der unteren Etage, darüber befand sich ein kleines Becken mit einem Wasserfall, das mit Sitzbänken ausgestattet war. Dort sollte ich viel Zeit lesend verbringen.
Wir packten erst einmal unsere Gepäckstücke aus.
Den restlichen Tag entspannten wir am Pool und nahmen auch ein Bad im Meer.
Der Strand verfügt leider über keinerlei Liegen, wie man sie von anderen Stränden gewohnt ist. Früher hätte mich das nicht gestört, da ich nun doch nicht mehr die Jüngste bin, mag ich es doch lieber bequem. Auf dem Boden zu liegen, bekommt meinen alten Knochen leider nicht mehr.
Das Bad war trotzdem sehr angenehm und mein erstes in Südostasien. Nie davor war ich am Meer gewesen. Nach dem Schwimmen zogen wir uns dann aber doch wieder auf die Liegen am Pool zurück.
Abends genossen wir ein sehr gutes Abendessen im Hotel, danach spazierten wir noch die Strandpromenade entlang.
Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel, dann wurden wir auch schon wieder von einem weiteren Guide mit Tuktuk abgeholt.
Zuerst fuhren wir zu einer Pfefferfarm, wo wir von einer netten jungen Slowenin sehr interessante Informationen zum Anbau und zur Verarbteitung des edlen Gewürzes erhielten. Wir lernten die verschieden Sorten - roter, schwarzer, grüner und weißer Pfeffer – kennen, sahen verschiedene Anbaumethoden, erfuhren, wie Pfeffer gewaschen, weiterverarbeitet und von Hand sortiert wird.
Zum Schluss durften wir den Pfeffer noch verkosten und natürlich gab es dieses wunderbare Gewürz auch käuflich zu erwerben.
Weiter ging es zum sogenannten "Geheimen See" (Brateak Krola Lake), der während des Regimes der Khmer Rouge als Bewässerungsdamm angelegt wurde.
Durch Zwangsarbeit entstand dieser Stausee, der heute malerisch zwischen Hügeln und Reisfeldern liegt und als beliebter Ort zum Schwimmen abseits der Strände von Kep gilt.
Die Khmer Rouge hatten den Plan, überall im Land Reisfelder anzulegen, zur Versorgung der Bevölkerung aber auch zum Verkauf vor allem an China. Pfeffer wurde damals übrigens als unnötiges Luxusgut angesehen und daher verboten.
Weiter ging es zu den Salzfeldern von Kep. Endlos schienen sich diese bis über den Horizont zu erstrecken. Bis zu 600 kg Salz liefert jedes dieser Felder mehrmals pro Saison. Wir hatten sogar die Möglichkeit, das Salz zu probieren.
Der letzte Stopp unseres Ausflugs war der weit über die Landesgrenzen bekannte Krabbenmarkt von Kep. Alle Arten von Meeresfrüchten und Fischen kann man dort kaufen oder direkt vor Ort zubereiten lassen und essen. Der frische Tintenfisch und die Garnelen schmeckten uns besonders.
Nach diesem wunderbaren Ausflug ließen wir den Tag wieder am Pool ausklingen. Abends speisten wir wieder im Hotelrestaurant und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang mit Blick über die ganze Bucht.
Am nächsten Morgen wurden wir von einem Geräusch geweckt, das wir lange nicht mehr gehört hatten: Regen prasselte auf das Dach des Hotels, der Himmel war dunkel und wolkenverhangen, trotzdem war da eine magische Stimmung.
Dieser Tag war ein besonderer Tag – der Geburtstag meines Lebensgefährten. Schon am Vortag hatte ich heimlich in einem Supermarkt ein Stück Kuchen und eine Kerze besorg, damit überraschten wir ihn nun.
Wir gönnten uns dann ein herrliches Frühstück, während der Regen weiterhin herunterprasselte. Nach dem Frühstück hatte der Regen nachgelassen und wir beschlossen, ein wenig spazieren zu gehen.
Wir schlenderten die schöne Promenade von Kep entlang, bis wir zu einem sehr idyllisch direkt am Meer gelegenen Restaurant kamen, wo wir Kaffee und frisch gepresste Säfte bestellten.
Dabei genossen wir den herrlichen Blick aufs Meer und auf eine nahe gelegene Insel, die bereits zu Vietnam gehörte.
Wieder im Hotel war von dem Regen jede Spur verflogen und die Sonne schien wieder vom Himmel. Da dies unser letzter Tag hier am Meer war, wollten wir einfach nur in dieser traumhaften Kulisse entspannen.
Ich las weiter in meinem Buch, schwamm im Wasser, wir genehmigten uns Drinks am Pool und genossen diesen wunderbaren Tag.
Abends sahen wir zum letzten Mal der Sonne zu, wie sie über dem Meer versank und dabei alles in ein noch nie dagewesenes Farbenspiel tauchte. Es war der perfekte Abschluss einer wunderbaren Zeit in Kep.